Die Gaststätte Maaser war fast bis zum letzten Platz besetzt, davon knapp die Hälfte junge Bürger, die sich über den Betrieb eines Waldkindergartens informieren wollten.
Vorweggenommen, die ca. zweieinhalb Stunden Referate und Diskussion waren äußerst interessant, selbst die anwesenden Opas (wie ich) und Omas waren gefesselt von den Beiträgen der Referenten.
Nach der Begrüßung durch Kerstin Weigerstorfer und Jürgen Wittmann schilderte Herr Beninga (BRK), Träger des Lautertaler Waldkindergartens, wie diese besondere Art eines Kindergartens aussieht. Mehrfach führte er an, dass es in dieser Kindertagesstätte ein festes Zeitfenster für die Betreuung gibt, dass von den Eltern eingehalten werden muss.
Als Träger von ganz verschiedenartigen Einrichtungen konnte er die Unterschiede zum „Regelkindergarten“ herausarbeiten.
Der Vortrag von Frau Franziska Schiller-Kempf, der Leiterin des Waldkindergartens, entwickelte sich mehr und mehr zu einem Gespräch, bei dem die Zuhörer förmlich an den Lippen der ruhig sprechenden Pädagogin hingen. Man hätte eine herunterfallende Stecknadel hören können, so gebannt lauschte der ganze Wirtshaussaal ihren Ausführungen und Antworten. Allen wurde bewusst, diese Frau lebt den Waldkindergarten, so authentisch und überzeugt schilderte sie ihre Arbeit und den Tagesablauf im Waldkindergarten.
Die vielfältigen Fragen der jungen Mütter und Väter beantwortete sie souverän.
Als Sachaufwandsträger des Waldkindergartens stellte sich der 2. Bürgermeister von Lautertal, Martin Rebhan, vor, der das Projekt von Anfang an begleitete. Er berichtete auch, dass es nicht ganz ohne Probleme losging. Der gesamte Gemeinderat, egal welcher politischen Couleur, stand hinter dieser Idee, welche sich im Nachhinein als Erfolgsgeschichte herausstellte. Nur wenige Jahre musste die Gemeinde ein Defizit (wie in jedem anderen Kindergarten auch) ausgleichen, seit 2018 arbeitet die Einrichtung bzw. der Träger kostenneutral. Eine kleine Anekdote zeigt, dass der Waldkindergarten einfach etwas anders ist: Der Verwaltung wurde mitgeteilt, dass in Lautertal ein Wolf gesichtet worden war, sofort informierte man das Team im Wald – Antwort „na und!“ Probleme mit sog. Helikoptereltern gibt es da nicht.
In einer lebhaften Atmosphäre wurde dann themenübergreifend mit den Gästen aus Lautertal diskutiert.
Am Ende der Informationsveranstaltung ließ sich Bürgermeister Jürgen Wittmann zu der spaßigen Äußerung hinreißen, ob Frau Schiller-Kempf wohl in einen Adlerhorst geboren sei, so überzeugend sei ihr Auftritt gewesen. 🙂
Alle Referenten wurden vielfach spontan mit Applaus bedacht, so auch bei der Übergabe von kleinen Geschenken durch die GfG-Vorsitzende Kerstin Weigerstorfer.
Sie schloss die Veranstaltung mit der Einladung zum nächsten Infoabend